Vom Feuer fehlte zunächst jedoch jede Spur. Ständig hatte er die Warnungen seines Vaters aus der Kindheit im Kopf: "Feuer ist gefährlich!" oder "Mit Feuer spielt man nicht!". Da er mit der Faszination Poi allein war und seine Mitschülerin zu weit weg wohnte, war er auf Videos von Youtube angewiesen. Aber irgendwie kam er nicht weiter und die Motivation lies immer mehr nach. Alles deutete darauf hin, dass die Sockenpoi bald in der Ecke landen würden. Ihm fehlten schlicht die Impulse und er wusste nicht, wo er Hilfe fand. So übte er nur gelegentlich und seine Entwicklung drohte zu stagnieren. Das Feuer rückte in weite Ferne.
Doch plötzlich veränderte sich alles. Inzwischen war etwas über ein Jahr vergangen, als Markus Nachbarn ihn mit der Bemerkung "Das könnte dich interessieren" ganz unerwartet auf einen Zeitungsartikel aufmerksam machten. Neugierig schlug er die Zeitung auf. Es war der 22. August 2009. Ein für ihn sehr historischer Tag, denn er veränderte sein Leben. In der Zeitung stand ein Bericht über ungewöhnliche Hobbys. Auf den Bildern sah man ein Vater-Tochter-Gespann. Sie schwang gekonnt ihre flammenden Poi, während er einen ordentlichen Feuerball beim Spucken produzierte.
Plötzlich flammte seine Faszination wieder auf. Gebannt las er den Artikel und witterte eine Chance. Abermals begab er sich ins Internet. Hoffentlich gelang es ihm die beiden ausfindig zu machen. Nach einer Weile hatte er Erfolg. Inzwischen war es Oktober geworden. Die zwei kamen aus der Nachbarstadt. Als er sie anschrieb, war er ein wenig aufgeregt, denn tief in ihm trug er die Hoffnung, sie könnten ihm das professionelle Spiel mit dem Feuer beibringen. Doch sie verneinten seine Bitte. Traurig und betrübt, stellte sich die Frage: War es das jetzt?
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