Flash-Over
 
Der Flash-Over ist eines der gefährlichsten Phänome, auf die der Angriffstrupp der Feuerwehr treffen kann. Dabei handelt es sich um eine Rauchgasdurchzündung. Der Flash-Over ist nicht mit einem Roll-Over oder einem Backdraft zu verwechseln. Dies sind zwar ähnliche Phänomene, aber es gibt doch feine Unterschiede. Zum besseren Verständnis folgende Erläuterung:

Wenn es in einem Raum brennt, verbrennen dabei Materialien wie Holz, Kunststoffe und/oder andere Stoffe wie Flüssigkeiten etc. Durch diesen Verbrennungsprozess entstehen Rauch bzw. Brandgase und Wärme. Diese Brandprodukte verteilen sich im Raum. Da der Rauch und die übrigen Gase, die bei dem Verbrennungsprozess enstehen (auch als Pyrolyse-Gase bezeichnet), leichter sind als Luft, steigen sie nach oben, wo sie sich unter der Decke sammeln. Es entstehen nun zwei Zonen, eine Tief- und eine Hochdruckzone. In der Tiefdruckzone am Boden befindet sich Sauerstoff (O²), der vom Feuer angesaugt wird. In der Hochdruckzone sammeln sich die Brandgase.
 
Durch die Wärme werden, wenn sie nicht abziehen kann, auch andere Gegenstände im Raum erwärmt. Man spricht von einer thermischen Aufbereitung. Durch diese thermische Aufbereitung werden auch noch nicht brennende Gegenstände dazu bewogen, brennbare Gase auszustoßen. Sind genügend Pyrolysegase gebildet, ist die Temperatur hoch genug und liegt das richtige Mischungsverhältnis vor, entzünden sich diese Gase schlagartig und eine Feuerwalze rast an der Decke entlang, die nun den gesamten Raum entzündet, sodass dieser im Vollbrand steht. Die Feuerwalze kann dabei eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreichen und die Temperaturen, die dabei entstehen, liegen zwischen 800°C - 1.000°C. Erste Anzeichen für die bevorstehende Reaktion sind tänzelnde Flammen, die als "Tanz der Engel" bezeichnet werden. Ein solches Phänomen sollte in keinem Fall unterschätzt werden und kann lebensgefährlich sein, wenn man nicht in der Lage ist, die Zeichen des Feuers (Rauchbeschaffenheit wie Farbe, Feuchtigkeitsgehalt, Intensität etc., sowie Brandgeräusche und Druckzonen) richtig zu interpretieren.
 
 
Beim Rollover sind Faktoren und Mischungsverhältnis nur in der oberen Rauchgasschicht unter der Decke so optimal, dass sich die Gase entzünden. Dies kann dazu führen, dass sich eine Feuerwalze bereits durch den Raum ausbreitet, ohne das man sie durch die untere Rauchschicht sieht, was ebenfalls hochgradig gefährlich ist. Beim Backdraft hat das Feuer zuvor in einem geschlossenen Raum gebrannt. Mit fehlendem Sauerstoffangebot kommt die Verbrennung immer mehr zum Erliegen und es kann zu einem Schwelbrand kommen. Auch hier gibt es Anzeichen, die richtig verstanden werden müssen (z. B. beschlagene Fenster, Pulsieren des Rauches an der Tür, etc.). Wird diesem Schwelbrand nun frischer Sauerstoff hinzugefügt, kann man das Feuer atmen hören und Bruchteile von Sekunden später kommt es zu einer rasant ablaufenden Verbrennung, deren Geschwindigkeit so schnell ist, dass man sie als Explosion bezeichnet.
 
 
 

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